Zufall oder Bestimmung?
Wie sich Wege schon kreuzten, bevor es soweit war
Mein Stammurgroßvater Hermannus Meier (* um 1563) war ab 1589 bereits in der dritten Generation in Werlte im Hümmling ev.-ref. Pastor. Nach dessen offener Weigerung, wieder katholisch zu predigen, wurde er 1614 vom Abt von Corvey äußerst unsanft der Stadt verwiesen und fand seine neue Bestimmung als Prior im nahegelegenen Kloster Ter Apel in den Niederlanden.
Das interessante ist, dass sich Hermannus im Juni 1582 ausgerechnet in der Universität zu Helmstedt eingeschrieben hat!
Klar, die Academia Julia Carolina in Helmstedt war zu der Zeit eine der größten und modernsten Universitäten in Deutschland, 1625 sogar die drittgrößte im deutschen Sprachraum, aber da Helmstedt auch meine Geburtsstadt ist, ist das sehr interessant.
Die Nachkommen des Hermannus aus den Niederlanden haben sich nämlich über das Osnabrücker Land erst gut 300 Jahre später mit den Zweigen aus der Region Helmstedt gekreuzt. Daran war zu der Zeit natürlich nicht im Entferntesten zu denken.

Hermannus Meier Einschreibung in der Academia Julia Carolina

Academia Julia Carolina in Helmstedt by Matthäus Merian; scanned and uploaded by Times (Own work (Scan)) [Public domain], via Wikimedia Commons
Ob Hermannus beim Schlendern durch die Gassen von Helmstedt bewusst war, dass dort einmal Nachkommen von ihm geboren und leben werden?
Wie vielen anderen Vorfahren von mir wird er wohl über den Weg gelaufen sein?
Was hätte er wohl gesagt, wenn ihm jemand gesagt hätte, dass einer seiner Nachfahren sich über 400 Jahre später mit ihm und seinem Leben befassen würde?
Ist das Bestimmung? – Spannende Frage.
Auch weitere Nachfahren haben übrigens in den 1630ern in Helmstedt studiert.
Wichtige Namen im Beitrag: Meier